Der grüne Star ist kein Vogel…
Der Begriff „Grüner Star“, auch „Glaukom“ genannt, ist eine Sammelbezeichnung einer Reihe von Augenerkrankungen, die mit Veränderungen am Sehnerv einhergehen.
Der Sehnerv entspringt im Augeninneren und leitet unsere Seheindrücke an die Sehrinde im Gehirn weiter. Bei Auffälligkeiten oder Erkrankungen der sensiblen Nervenfasern, können schwere Seheinbußen resultieren.
Die heimtückische Erkrankung verläuft oft lange unbemerkt und völlig schmerzfrei.
Deshalb sucht ein Großteil der Patienten den Augenarzt erst viel zu spät auf. Meist erst dann, wenn bereits irreversible Schäden an den Nervenfasern eingetreten sind.
Unbehandelt kann der grüne Star zur vollständigen Erblindung führen!
Als Risikofaktoren gelten hohes Lebensalter, familiäre Belastung, starke Kurz,- und Weitsichtigkeit, niedriger Blutdruck und Erkrankungen, die mit generellen Durchblutungsstörungen einhergehen. Dies sind zum Beispiel Arteriosklerose, erhöhter Blutdruck, Diabetes oder Fettstoffwechsel-Störungen.
Die häufigste Ursache für ein Glaukom ist jedoch ein erhöhter Augeninnendruck.
Schon bevor erste Symptome auftreten, können AugenärztInnen den grünen Star diagnostizieren:
Nach der schmerzfreien, kontaktlosen Gerätemessung des Augeninnendrucks erfolgt die
Spaltlampen-Untersuchung. Hierbei wird mithilfe eines schmalen Lichtstrahls und einer Untersuchungslupe die Austrittsstelle des Sehnervs am Augenhintergrund untersucht und auf Auffälligkeiten beurteilt.
Die Funktion des Sehnervs ist dank Gesichtsfeldmessung („Perimetrie“) möglich. Bei dieser Untersuchung wird das periphere Sehvermögen (Umgebungssehen) geprüft und das
Ausmaß und die Lokalisation möglicher Nervenschäden bestimmt. Die Untersuchung ist somit ein wichtiges Instrument zur Erstdiagnose und Verlaufskontrolle bei grünem Star.
Die präziseste Untersuchungsmöglichkeit stellt das OCT-Verfahren (= optische Kohärenztomographie) dar.
Bei dieser berührungslosen, ungefährlichen Untersuchung ermöglicht ein Gerät durch Abtasten der Nervenfasern mit Licht eine Analyse der Nervenfasern und liefert wichtige Ergebnisse zur Frühdiagnostik und Verlaufskontrolle des Glaukoms, lange bevor Ausfälle im Sehen nachgewiesen werden können.
Allgemeine Screening-Untersuchungen und regelmäßige Augendruck-Kontrollen sind ein unerlässliches Instrument zur Früherkennung von Erkrankungen am Sehnerv!
Aus diesem Grund werden regelmäßige Untersuchungen bei ihrem Augenarzt, auch bei Beschwerdefreiheit angeraten.